Kiesabbau am Rodgau-See

Kiesabbau am Rodgau-See
 
CHRONIK:
1976 wurde der Tagebau am Baggersee Nieder-Roden erstmals genehmigt.
1977 begann die offizielle Freizeitnutzung, das Strandbad wurde eröffnet.
1989 genehmigte das Regierungspräsidium eine Erweiterung des Kiesabbaus.
1992 erhielt das Kieswerk eine Betriebsstraße mit Anschluss an die Kreisquerverbindung.
2012 genehmigte das Regierungspräsidium eine Erweiterung des Kiesabbaus.

AKTUELLE SITUATION:
Die aktuelle Größe des Sees ist 38,5 ha.
Die aktuelle Größe der Kiesabbaufläche ist 28 ha (Stand Ende 2014).
Betreiber des Kieswerks ist die Firma Kaspar Weiss GmbH & Co. KG (Goldbach).
Produziert werden unter anderem Quarzsand, Kiessand, Grubenkies und Schwemmsand in unterschiedlichen Körnungen.
Bis zu 500.000 Tonnen Sand und Kies können pro Jahr mit einem Schwimmgreifer ausgebaggert und für die Bauindustrie aufbereitet werden. In den vergangenen Jahren wurden zwischen 200.000 und 300.000 Tonnen Kies jährlich abgebaut.
Am Kieswerk hängen ca. 15 Arbeitsplätze und etwa 250 weitere an Zulieferern.
Dem Kiesabbau verdankt Rodgau ein Freizeitgebiet von überregionalem Ruf. Der Kiessee glänzt mit einer ausgezeichneten Wasserqualität, wie die regelmäßigen Messungen ergeben. Zum Freizeitwert des Sees gehören neben saftigen Wiesen und schönem Strand auch ein Wasserspielplatz, Beachvolleyballfelder und eine schwimmende Insel. Diese Ausstattungsdetails entstanden in den Jahren 2000/2001 auf Kosten des Umlandverbandes Frankfurt zur Amtszeit von Bürgermeister Thomas Przibilla (SPD).

WEITERE ENTWICKLUNG:
2012 stimmte das zum Regierungspräsidium Darmstadt gehörende Bergaufsichtsdezernat einer Erweiterung der Abbaufläche um ca. 24 ha in Richtung Nordwesten zu. Die Stadt Rodgau wollte die Abbaufläche auf ein kleineres Gebiet von ca. 10 ha (Gebiet "Magistratsvorschlag") begrenzen, konnte sich jedoch nicht durchsetzen.
Der Abbau muss laut Planfeststellungsbeschluss spätestens Ende 2038 beendet sein. Größere Betriebsstörungen, Unfälle, stark schwankende Seewasserspiegel und auffällige Veränderungen der Wasserqualität sowie der Grundwasserstände sind zu melden. Um die Vorräte auszuschöpfen, soll bis zu 37 Meter tief gebaggert werden.
Den Waldverlust von 11,5 Hektar wird das Unternehmen Kaspar Weiss GmbH & Co. KG durch Aufforstungen ausgleichen.
Auf gefährdete Tierarten wie Flussregenpfeifer, Steinschmätzer, Zauneidechse und Kreuzkröte soll Rücksicht genommen werden.
Mit dem Abbau in der Erweiterungsfläche kann begonnen werden, wenn ein genehmigter Hauptbetriebsplan vorliegt.

Planungen Kiesabbau am Rodgau-See

Der neue Pachtvertrag, den der Magistrat der Stadt Rodgau und die Kaspar Weiss GmbH & Co. KG (Goldbach) 2014 ausgehandelt haben, sieht vor, dass das Unternehmen zukünftig 40 Cent pro Tonne, aber mindestens 50.000 Euro jährlich, an die Stadt Rodgau zahlt. Wenn die Preise steigen, wird der Pachtzins angepasst. Dies ist eine deutliche Verbesserung für die Stadt Rodgau gegenüber dem bisherigen Pachtvertrag.